Die letzte Veranstaltungswoche der „Tatort Stadion 2“-Ausstellung wartete gleich an zwei Abenden mit spannungsreichen fanpolitischenThemen auf. Zunächst wurde am vergangenen Montag der Kommerzialisierung im Profifußball diskursiv zu Leibe gerückt. Ein Vertreter der DFL, der Faninitiative „Unsere Kurve und ein Mitglied der hiesigen Ultrabewegung standen ebenso auf dem Podium wie der amtierende DSC-Präsident und eine SPD-Abgeordnete des Europaparlaments. Einen Abgleich der unterschiedlichen Positionen herbeizuführen, war eine große Herausforderung für den Moderator Volker Backes. Letztlich brachte die Diskussion den meisten vor und hinter dem Mikro aber die Erkenntnis, dass zuviel Herrschaft des Geldes dem Fußball und der Fankultur nicht gut tut.
Am darauffolgenden Donnerstag stand final die Diskussion zum Verhältnis Fans<>Polizei an, ebenfalls angelegt als Austausch auf einem Podium. In den Mittelpunkt der Diskussion rückte zum einen das spezifische „Miteinander“ von Aktivenszene und den Bielefelder Polizeikräften. Es wurde deutlich, dass hier eins der härtesten Bretter der Welt gebohrt werden muss, bis sich das Fanlager dazu durchringen kann und wird, wieder in die Kommunikation mit den Gesetzeshütern einzusteigen. Vertrauensbildende Maßnahmen sind hier das A + O für ein zukunftsfähigen Dialog, das gilt allerdings sicherlich in beide Richtungen. Die die Wissenschaft vertretenden Podiumsteilnehmer erläuterten dabei die strukturellen Hürden, die dafür abgebaut werden müssten und legten Wert darauf, dass eine „Politik der kleinen Schritte“ aktuell das gewinnbringendste Verfahren sein könnte. Dass am Ende doch ein erster Dialog mit der Polizei zustande kam, war sicherlich auch dem interessierten Publikum zu verdanken.