Am vergangenen Mittwoch versammelte sich eine hochkarätige Runde im Block 39, dem Anlaufpunkt des Fan-Projekts Bielefeld, um die Übergabe des Qualitätssiegels Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) zu feiern. Zugegen waren, neben Vertretern der Stadt, der Jugendhilfe, der Polizei sowie der Fanszene und deren Institutionen auch Bürgermeister Detlef Helling, Arminias Geschäftsführer Marcus Uhlig, samt Fanbetreuung, der renommierte Fanforscher Prof. Dr. Gunter A. Pilz, und Marion Kowal von der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS). Die beiden letzteren waren es auch, die sich, für die Vergabe des Qualitätssiegels, verantwortlich zeigten. Der Vorstandvorsitzende des Fan-Projekts, Torsten Schätz, eröffnete die Veranstaltung mit dem Hinweis auf die 16 jährige Geschichte des Bielefelder Fan-Projekts und seine gute Vernetzung innerhalb Bielefelds, die maßgeblich dafür verantwortlich sei, dass gute Arbeit ermöglicht werde. Zudem sei die Vergabe des Qualitätssiegels eine Auszeichnung für die Mitarbeiter des Fan-Projekts. Die vielen Erfolge sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Sozialarbeit seine Grenzen hätte, wie man am Vorfall nach dem Spiel gegen Bremen II gesehen hat, so Schätz. Ausgehend davon und im Hinblick auf das Derby gegen Münster unterstrich Schätz, dass Rivalität in Ordnung sei, aber auch Grenzen hat und diese verliefen dort, wo der Hass beginnt. Anschließend begrüßte Bürgermeister Detlef Helling (CDU) die Anwesenden und wiederholte nochmals die gute Eingebundenheit des Fan-Projekts in die städtischen Strukturen und betonte dabei die Rolle, die es als Interessenvertretung der Fans einnehme. Generell seien Fanprojekte eine gute Sache, denn wenn es sie nicht gäbe, müsste man sie erfinden, so Helling. Nach einem kurzen Einspieler ging es weiter und nun hatte Marion Kowal das Wort. Sie zeigte sich vor allem über die Finanzierung der Fanprojekte besorgt und hofft, dass deren Zuwendungen aufgestockt werden, da die Anforderungen kontinuierlich steigen. Zum Abschluss trat Prof. Pilz ans Mikrofon und erläuterte zunächst die Funktion des Qualitätssiegels. Dies sei nicht nur zur Abgrenzung gegenüber anderen Projekten
gedacht, die sich zwar Fanprojekt nennen aber ungleiche Ziele verfolgen, sondern es soll vor allem fachliche Standards überprüfen und auch ein Indikator dafür sein, ob öffentliche Gelder, aus denen Fanprojekte zum Teil finanziert werden, dem Sinn nach eingesetzt werden. Dieser Sinn sei in diesem Fall das Nationale Konzept Sport und Sicherheit, welches bestimmte Regeln und Zielsetzungen festlegt. Zur Freude der anwesenden Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder betonte Pilz, dass die Arbeit in Bielefeld weit über das hinaus gehe, was gefordert sei. Auch er betonte die enge Vernetzung mit Stadt, Verein und Universität und würde, falls es eine Bewertung nach Sternen geben, dem Fan-Projekt Bielefeld die vollen fünf verleihen.