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„Tatort Stadion 2“-Ausstellung auf der Alm – ein Zwischenbericht

Seit dem 7.Februar ist nun die Ausstellung „Tatort Stadion 2“ auf der Alm zu sehen. Der VIP-Raum in der Westribüneder Schüco-Arena eignet sich sehr gut als „Austragungsort“, denn er verbindet die Ausstellung mit dem als Diskussionsforum angelegten Saal für das Abendprogramm. Zwei mal pro Woche greifen wir als Veranstalter einzelne Themen von „Tatort Stadion“ auf, um sie mit Fachleuten und Fans ausführlicher, aber jedesmal anders aufzubereiten. Nachdem am Eröffnungsabend Prof.Dr.Heitmeyer die gesellschaftliche Dimension von Diskriminierung erörtert hatte, ging es in den weiteren Veranstaltungen bisher zum einen um die Lage-Analyse im Amateurbereich bis runter zu Kreisklasse. Hier referierten Prof.Dr.Öztürk (Integrationsbeauftragter beim DFB), Angelika Ribler (Referentin für Konfliktmanagement bei der Sportjugend Hessen) und der Kreisschiedsrichterlehrwart Tim Neubauer über die Möglichkeiten und Grenzen, (interethnische) Konflikte im Breitensport zu minimieren. Vorbeugend wirken müssten demnach die fachlich qualifizierten Ausbildungen für Trainer, Schiedsrichter und Vereinsfunktionäre sowie die Betreuung der Jugendmannschaften.
Der dritte Abend stellte das Thema „Homophobie“ in den Mittelpunkt. Nach der Aufführung der TV-Dokumentation „Tabubruch“, die dieses Problem auf den Spitzenfußball fokussierte, traten als Gäste zwei Mitglieder des Arminia-Fanclubs „Blaue Bengel“ und eines vom Fanclub „The Firm“ auf die Bühne, um Ursachen und Hintergründe von homophoben Einstellungen zu erörtern.
In der Veranstaltung „rechts und reinrassig“ arbeiteten die beiden Referenten den Themenkomplex Rechtsextremismus sehr unterschiedlich auf. Zunächst zeichnete Jan Raabe vom „Verein für Argumente und Kultur gegen rechts e.V.“ nach, bzgl. der Schnittmengen, die die Lebenswelten von Fußballfans und Rechtsextremen möglicherweise bieten. Raabe betonte, dass hier vermehrt die Erlebniskultur im Vordergrund steht und sich nur in Einzelfällen handfeste politische Aktionen nachweisen lassen. Dieter Bott wiederum, selbsternannter Fansoziologe und Wahl-Düsseldorfer, polemisierte ebenso facetten- wie anekdotenreich gegen die chauvinistischen Agitationsformen der „Bild“-Zeitung, wobei Bott weitaus mehr den Sexismus als den Patriotismus ins Visier nahm und damit in wundersamer Weise den Abend thematisch modifizierte.
Nächste Woche stehen mit Veranstaltungen zur „Kommerzialisierung des Fußballs“ (21.feb.) und zum derzeit sehr belasteten Verhältnis Polizei<>Fans (24.feb.) zwei insbesondere die Ultraszenen beschäftigende Themen auf dem Tableau, bevor dann am 26.feb. in der Kneipe „Desperado“ (ab 21Uhr, Eintritt frei) die dreiwöchige Veranstaltung seine feierliche Abrundung findet.

2017-03-24T09:29:30+00:00