Über das verlängerte Wochenende um Christi Himmelfahrt ging es mit dem Fanprojekt zum 26. Fan Finale nach Berlin. Bereits am Donnerstagnachmittag startete der Tross mit zwei Bullis in Richtung Spree, um noch vor Einbruch der Dunkelheit die schöne Sportanlage Jungfernheide zu erreichen. Ein Mädchen und zehn Jungs im Alter von 19-30 Jahren waren bei der traditionellen Tour zum Saisonabschluss in die Hauptstadt dabei.
Zügig wurden die für uns vorgesehenen Zelte bezogen, um noch die zweite Halbzeit des Relegationsspiels zu verfolgen. Im Anschluss ließ man den Abend in geselliger Runde ausklingen. Früh klingelte dann auch schon der Wecker. Aufstehen, Frühstücken, etwas frisch machen und ab in die schwarz-weiß-blauen Fußballklamotten. Nach insgesamt 10 Spielen bei bestem Fußballwetter, gelang es den Kickern aus Bielefeld ein paar Niederlagen wegzustecken und Siege gegen Karlsruhe, Mönchengladbach, Freiburg, FSV Frankfurt und Hertha BSC einzufahren. Unter dem Strich stand mit dem 17. Platz von insgesamt 29 Teams eine Mittelfeldplatzierung auf der Endabrechnung. Den Siegerpokal des 26. Fan Finales durfte am Ende das Schalker Fanprojekt mit ins Ruhrgebiet nehmen. Das Turnier der Mädchen fand in etwas kleinerem Rahmen statt, stand den Jungs aber fußballerisch in nichts nach. Hier war das Team von Waldhof Mannheim klarer Sieger.
Nach einem sehr fairen Turnier ging es mit etwas schweren Beinen, aber guter Laune in die Abendaktivitäten. Der Austausch unter den Fans aus dem gesamten Bundesgebiet stand nun im Mittelpunkt. Nachdem das Aufstehen am Pokalfinaltag irgendwie gelang, wurde die Anlage aufgeräumt und man verabschiedete sich von neuen und alten Bekannten. Bis zum abendlichen Highlight der alljährlichen Veranstaltung, dem DFB-Pokalfinale, stand nun offene Freizeitgestaltung auf dem Programm. Einige chillten in der Nähe des Regierungsviertels oder am Schloss Bellevue an der Spree. Andere waren bei Temperaturen an die 30 Grad in klimatisierten Doppeldeckern unterwegs, um sich ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Zwischendurch gab es eine Currywurst oder einen Döner zur Stärkung, bis man sich in Richtung Olympiastadion aufmachte. Das stimmungsvolle Finale zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund im mit 74.322 ausverkauften Stadion war intensiv, umkämpft und spannend bis zum Schluss. Fußballerisch allerdings mittelmäßige Kost. Nach dem 1:2 Endresultat stand der BVB als Pokalsieger 2017 fest. Zu erwähnen sei noch, dass beide Fan-Lager im Rahmen der Veranstaltung deutlich ihren Unmut gegenüber dem Deutschen Fußball Bund bekundeten. Kern der Kritik war dabei die zunehmende Vermarktung des Fußballs und die wachsende Distanz zwischen Verband und Faninteressen. Nach dem Erlebnis Pokalfinale ging es zurück nach Ostwestfalen, wo wir Bielefeld in den frühen Morgenstunden erreichten.