Während in Bielefeld am 10.11.18 Nazis aufmarschierten, um einer Holocaust-Leugnerin zu huldigen, haben wir uns in der aktiven Erinnerungsarbeit engagiert. Mit einer kleinen Gruppe Jugendlicher haben wir eine Fahrt in die KZ Gedenkstätte Dachau gemacht. Dort erfuhren wir, wie die Nazis im 3. Reich mit jenen umgegangen sind, die nicht in ihr Weltbild passten. Mehr als 41.000 Menschen verloren im Konzentrationslager Dachau ihr Leben. Dort saßen zunächst überwiegend Gefangene ein, die aufgrund politischer, sexueller oder nichtjüdischer religiöser Überzeugungen inhaftiert wurden. Später bestanden die Inhaftierten dann überwiegend aus ausländischen Zwangsarbeitern. Allen wiederfuhr jedoch die gleiche Behandlung, bestehend aus schwerer Zwangsarbeit, unmenschlichen Schikanen unterschiedlichster Art, Mangelernährung, körperlichen Strafen und fehlender medizinischer Versorgung. Ertragen mussten dies auch mindesten 40 Menschen aus Bielefeld, die seinerzeit in Dachau inhaftiert waren. Für die Reisegruppe aus Bielefelder Fans war die Führung durch die Gedenkstätte auch dadurch interessant und greifbar.
Gleiches gilt für die Tatsache, dass im Lagerleben der Fußball durchaus eine Rolle gespielt hat. Es gab Fußballspiele durch ausgewählte Gefangene als erzwungener Zeitvertreib. Zudem waren in Dachau auch einige „prominente“ Fußballaktive inhaftiert, so z.B. der ehemalige Präsident des FC Bayern München Kurt Landauer.
Der Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau brachte für die Bielefelder U18-Fans zahlreiche belastende Erkenntnisse mit sich und so war es nur verständlich, dass nach einer kleinen Pause ein entspannter Teil das Programm des Tages abrunden sollte. In einer Münchener Eckkneipe wurde schließlich das Topspiel der 1. Bundesliga (BVB-FCB) verfolgt. Entgegen ersten Vermutungen war man hier Teil einer leidenschaftlichen Anhängerschar der Sechziger und konnte so gemeinsam bejubeln, dass die 1. Liga spannend bleibt. Ein Rundgang durch die abendliche Münchener Innenstadt führte dann schließlich noch zu der ein oder anderen Sehenswürdigkeit.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des DSC und somit fuhren wir von München weiter nach Ingolstadt zum dortigen Spiel des DSC. Dieses endete mit einem eher glücklichen Punktgewinn der Blauen und so hatte die Fahrt dann auch noch ein sportlich halbwegs erfreuliches Ende.
