Das Thema hat ein paar Wellen geschlagen. Nachdem sogar die Kanzlerin eine neue Willkommenskultur in deutschen Landen entdeckt hatte, fand auch die „Bild“-Zeitung, das „Bundesblatt der (Fehl)Bildung“, einen positiven Zugang zur Flüchtlingsthematik. Mit einer bundesweit angelegten Kampagne machte sie sich, ungefragt, zum Zugpferd dieser Willkommenskultur. Mit einem öffentlichkeitswirksamen „Schachzug“ erkaufte sich der Springer-Konzern ein weithin sichtbares Plätzchen auf den Trikotsätzen der 36 Erst- und Zweitligisten, um ihre eigene Variante zu verbreiten: „Wir helfen“. Inwieweit ausgerechnet die „Bild“ bisher geholfen hatte, und wem, mag man an ihren eigenen Schlagzeilen, die gern mal von „kriminellen Ausländern“ kündeten, einschätzen können. Den Flüchtlingen sicherlich nicht. Dies hatten auch einige Proficlubs schnell durchschaut, immerhin acht aus Liga Zwei verweigerten denn letztlich der Kampagne die Unterstützung. Eine lobenswerte Haltung, auch wenn die Begründungen dafür durchaus voneinander abwichen. Schade dagegen, dass es der DSC nicht geschafft hatte, sich so deutlich von dem Gedröhne des Blattes zu distanzieren. Da wäre etwas mehr Courage angebracht gewesen. Dies sah auch die Aktivenszene so, welche sich gar nicht darüber freute, dass der Lieblingsverein von einer derart plumpen Kampagne vereinnahmt werden sollte. Etwas spät bekam der Widerstand gegen diese Vereinnahmung Substanz, letztlich liefen die Klos&Co mit den Bild-Aufnähern auf. Auch die Fan-AG, so müssen wir selbstkritisch sagen, hat es nicht geschafft, sich rechtzeitig mit dieser Thematik zu befassen. So blieb es einzig bei einem Transparent, welches in der Südkurve als sichtbares Zeichen des Protestes beim Bochum-Spiel zu sehen war.