Körperkontrollen am Einlass in Osnabrück – was war da los und muss das sein?
Am Samstag mussten sich verschiedene Bielefelder Fußballfans vor dem Derby in Osnabrück am Stadioneinlass Ganzkörperkontrollen unterziehen lassen. Die Fan-AG nimmt dazu wie folgt Stellung:
Nach der legitimen Einlasskontrolle durch den Ordnungsdienst des VfL ergriff die Polizei vor Ort die Möglichkeit in einem sichtgeschützten Bereich ausgewählte Personen mit Hilfe eines „Pyrospürhunds“ einer intensiveren Kontrolle zu unterziehen. Dabei kam es soweit, dass sich einzelne Fans bis auf die Unterwäsche entkleiden und im Intimbereich untersuchen lassen mussten. Es wurden keine pyrotechnischen oder andere verbotene Gegenstände gefunden. Auch das Abbrennen von Pyrotechnik auf dem Weg zum Stadion, welches wir missbilligen, bietet in unseren Augen keine Legitimation für derartige Kontrollen. Verschiedene Personen haben sich in dieser Woche mit ihrer Beschwerde an den DSC gewandt.
Die Bielefelder Faninstitutionen empfinden diese Art der Kontrolle als unverhältnismäßig, entwürdigend und nicht hinnehmbar. Solche Ganzkörperkontrollen (eine Überlegung im DFL-Papier „Sicheres Stadionerlebnis“) sind ein Eingriff in die persönlichen Grundrechte.
Dabei bot die Partie VfL Osnabrück gegen Arminia Bielefeld unseres Erachtens keinen Anlass, eines erstens derartig großen Polizeiaufgebots und zweitens der skizzierten Untersuchungsmaßnahmen. Die Aufeinandertreffen der letzten Jahre verliefen völlig ohne negative Begleiterscheinungen. Die DSC-Fanbetreuung und das Fan-Projekt Bielefeld nutzten die Sicherheitsbesprechung unmittelbar vor Spielbeginn bereits, um die polizeilichen Maßnahmen kritisch anzusprechen. Wir werden die Kommunikation weiterhin aufrechterhalten, um ein Umdenken für das nächste Gastspiel in der osnatel-Arena anzuregen.