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Bochum-Review

Ein Derby ist ein Derby ist ein Derby. Was das heißen soll? Nichts passiert ohne Grund, alles hat eine Vorgeschichte und so gibt es für alles eine Erklärung. Wie gut und stichhaltig die Erklärungen sind, da gehen die Meinungen dann oft auseinander. Ob beispielsweise der Fanmarsch der Bielefelder Fanszene in Bochum in die Kategorie „Krawall und Gewalt“ fällt oder als „gelungener Auftritt“ bezeichnet werden kann, da dürfte es schon in der Fanszene unterschiedliche Bewertungen geben.

Nun, klar ist, dass das Derby DSC-VfL seit Jahrzehnten offenbar nicht ohne Konfrontationen auskommt. Diese Einschätzung teilen die Anhänger beider Vereine wie auch die Ordnungsbehörden und mitunter die Vereine selbst. Aber schon aus Fansicht dürfte die nächste Debatte kaum überraschen, nämlich die, ob mit der Pyroshow vom letzten Derby dem Verein geholfen wurde. Dass die nächste Geldstrafe droht, steht nach Kiel außer Frage und die Strafe wird sicher noch etwas höher ausfallen. Die generelle Sinnhaftigkeit dieser Verbandsstrafen, die der Verein für das Fehlverhalten seiner Fans an den DFB zu entrichten hat oder die Möglichkeiten diese (Geld-) Strafen an ermittelte Täter weiterreichen zu können, sollen an dieser Stelle nicht diskutiert werden.

Mit Kanonenschlägen, Böllern und ähnlichem, wie auf dem Marsch zum Stadion gezündet, bedient man zudem vor allem jene Gemüter, die schon immer der Meinung waren, man müsse mal hart gegen „Gewalt“ im Fußball vorgehen. Die Debatte geht jetzt schon wieder los. Wer dann auf Fanseite Böllerwürfe auf Polizisten für gewaltlos hält, dürfte aber selbst von den meisten DSC-Anhängern nicht mehr ernst genommen werden. Wer aber in solchen Debatten ins Abseits gerät, wird auch in anderen Fragen sehr schnell nicht mehr ernst genommen. Denn vor dem Hintergrund sich wiederholender Forderungen, insbesondere aus der Innenpolitik, nach Personalisierung von Tickets oder einer Reduzierung von Auswärtskontingenten ist der Einsatz beispielsweise von Böllern und Leuchtspurgeschossen vor allem eins: gefährlich sowie kontraproduktiv und liefert der Gegenseite schlussendlich genau die Argumente, die sie braucht.

2018-02-07T16:54:46+00:00 7 Februar, 2018|Fankultur, Gesellschaft|