In aller Früh machte sich kürzlich eine Gruppe Arminiafans auf den Weg Richtung Wewelsburg, um dort der NS-Vergangenheit dieser mittelalterlichen Burg auf den Grund zu gehen. Vor der Besichtigung gab es zunächst ein wenig theoretischen Input über die Geschichte und Entwicklung des Antisemitismus. Besonders interessant dargestellt war dabei die Entwicklung vom Antijudaismus, der vor allem auf die Ablehnung der Religion des Judentums ausgerichtet ist, bis hin zum Antisemitismus, der Menschen jüdischen Glaubens als ethnische Gemeinschaft konstruiert, die abzulehnen, bzw. zu vernichten sei.
Im Anschluss ging es in der Ausstellung „Ideologie und Terror der SS“ vor allem um die Vergangenheit der Wewelsburg als vermeintliche Kultstätte der SS. Himmlers Plan die Wewelsburg und das dazugehörige Dorf zu einem „germanischen“ Musterort umzubauen sind nicht in die Tat umgesetzt worden. Dennoch sind in der Ausstellung noch einige Devotionalien und Symboliken aus der NS-Zeit zu betrachten, die leider immer wieder auch Menschen mit nationalsozialistischer Gesinnung in die Ausstellung treiben. Vor allem die sogenannte „schwarze Sonne“ sticht dabei heraus. Sie ist ein sehr häufiges Symbol rechter Gesinnnung und findet sich im Obergruppenführersaal des Nordturms der Burg. Das Konzept des Museums ist es diese Symboliken mit verschiedenen visuellen Elementen zu durchbrechen. Auch der „schwarzen Sonne“, die im Boden des Nordturms eingelassen ist, wird gekonnt mit Sitzsäcken und Beistelltischen der „mythische“ Charakter genommen.
Das Dorf Wewelsburg wurde aber auch von den Opfern des Nationalsozialismus geprägt, denn mit dem KZ Niederhagen beherbergte der Ort das einzige Konzentrationslager in NRW. In diesem KZ wurden vor allem sowjetische Zwangsarbeiter interniert, u.a. für den Umbau der Wewelsburg. Von dem KZ stehen noch einige Gebäude, die allerdings umgebaut wurden und zivil genutzt werden, bspw. durch die Feuerwehr. Ein Mahnmal erinnert jedoch an die Verbrechen, die an diesem Ort geschehen sind.