Trauriger Anlass mit bemerkenswerten Eindrücken – Die „Lesung“ mit Werner Hansch
„Einmal Hölle und zurück! Mein brutaler Absturz in die Spielsucht.“ So heißt das neue Buch von Werner Hansch und hier ist auch gleich der traurige Anlass der Veranstaltung genannt, die wir gemeinsam mit der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Drogenberatung e.V. Bielefeld und in Kooperation mit den Fachverband Glücksspielsucht e.V. sowie dem DSC Arminia Bielefeld organisiert haben: Spielsucht. Oder genauer gesagt, die Prävention von Spielsucht.
Mit Herz und Bauch dabei – das ist seit Jahrzehnten das Motto der Sportreporterlegende Werner Hansch. Leidenschaft am Mikro ist sein Markenzeichen, er bringt die Emotionen aus dem Fußballstadion in die Wohnungen seiner Zuschauer*innen und Hörer*innen. Dass Werner Hansch dieses Motto noch immer beherzigt und nichts von seiner Leidenschaft verloren hat, war den Anwesenden im nach aktuellen Hygienevorschriften ausverkauften „Sechzehner“ auf der Alm schon nach wenigen Minuten klar.
Wortgewaltig zog er die Gäste unserer Veranstaltung in kürzester Zeit in seinen Bann. Und ließ sie so schnell nicht mehr los. Die als „Lesung“ angekündigte Veranstaltung entpuppte sich schnell als leidenschaftlicher, freier Vortrag. Werner Hansch gab spannende und humorige Einblicke in sein berufliches Schaffen und die Welt hinter den Kameras und Mikrofonen. Vor allem gab er aber auch tiefe und nicht minder emotionale Einblicke in die Entwicklung seiner Spielsucht und deren Folgen.
Eine Glücksspielsucht, der Werner Hansch erst im hohen Alter erlag. Dies schützte ihn, wie zehntausende andere und oft jüngere Betroffene aber nicht vor den schlimmen Folgen der Sucht. Ein sozialer Abstieg und finanzieller Ruin ebenso wie gescheiterte Beziehungen zu seiner Lebensgefährtin und Freunden. Erst als er hoch verschuldet vor dem Nichts stand und sich der Gefahr juristischer Konsequenzen und öffentlicher Ächtung ausgesetzt sah, nahm er den Kampf gegen seine Spielsucht auf.
Im Rahmen seiner Teilnahme an der Fernsehshow „Promi Big Brother“, die er auch gewann und deren Preisgeld er in die Tilgung seiner Schulden investierte, machte er seine Sucht öffentlich. Seither kämpft er nicht nur selber gegen die Sucht, sondern stellt sich und seine Prominenz auch in den Dienst der guten Sache. Er fungiert als Botschafter des Fachverbands Glücksspielsucht und hilft so – wie gestern auf der Alm – Menschen über die Gefahren der Sucht zu informieren und vielleicht auch den einen oder die andere davor zu bewahren!